An­gewandte Infor­matik (B.Sc.)

Der berufs- und ausbildungsbegleitende Verbundstudiengang Angewandte Informatik an der Fachhochschule Südwestfalen am Standort Iserlohn richtet sich an Studieninteressierte, die ihre technischen Kenntnisse und Kompetenzen im Bereich der Anwendungsentwicklung, der Künstlichen Intelligenz oder der Systemintegration weiter ausbauen und einen ersten berufsqualifizierenden Hochschulabschluss erwerben möchten. Insbesondere Fachinformatikern, IT-Systemelektronikern und Informationstechnischen Assistenten eröffnen sich mit diesem Studium neue Perspektiven für die berufliche Karriere.

Im Folgenden finden Sie alle wichtigen Informationen zum Studiengang im Überblick. Nutzen Sie die Möglichkeit der intensiven Beratung zum Konzept des Verbundstudiums. Insbesondere empfehlen wir die Teilnahme an den Informationsveranstaltungen zur Unterstützung Ihrer bewussten Entscheidung für das Verbundstudium.

Zielgruppen

Der Verbundstudiengang Angewandte Informatik richtet sich an Berufstätige und Auszubildende. Insbesondere an Fachinformatiker, IT-Systemelektroniker und Informationstechnische Assistenten, die ihre fachlichen und methodischen Kompetenzen in den Bereichen der Anwendungsentwicklung, der Künstlichen Intelligenz und der Systemintegration erweitern, und einen berufsqualifizierenden, staatlichen Hochschulabschluss erwerben möchten


Qualifikationsziele

Der Verbundstudiengang Angewandte Informatik orientiert sich an den Haupteinsatzfeldern und Entwicklungstrends der Informatik und vermittelt anwendungsorientierte fachliche und überfachliche Kompetenzen für qualifizierte Tätigkeiten in Wirtschaft, Forschung und Verwaltung.

Das Ziel dieses Bachelorstudiengangs ist die Qualifizierung von Studierenden im Bereich der Informatik. Der Studiengang soll die Studierenden dazu befähigen, praktische Problemstellungen in Wirtschaft, Forschung und Verwaltung mit Hilfe moderner Computertechnologie zu bearbeiten. Im Studium sollen die Studierenden daher unterschiedliche Fähigkeiten und Kompetenzen entwickeln, um nach dem Studium in der Lage zu sein, Probleme in der Berufspraxis selbstständig zu erkennen und mit wissenschaftlichen Methoden zu analysieren und adäquat lösen zu können. Dabei wird besonderer Wert darauf gelegt, dass die vermittelten Kenntnisse den Erfordernissen der Praxis in den Bereichen Anwendungsentwicklung und Systemintegration entsprechen.

Im Verbundstudiengang Bachelor Angewandte Informatik erwerben die Studierenden folgende Kompetenzen:

  • Verständnis der algorithmischen Grundlagen,
  • Fähigkeit zur professionellen Softwareentwicklung (Studienrichtung Anwendungsentwicklung),
  • Kompetenzen im Bereich des Machine Learning, Deep Learning und Natural Language Processing (Studienrichtung Künstliche Intelligenz)
  • Fähigkeit zu Planung, Installation und Betrieb von IT-Infrastrukturen in kleinen und mittelständischen Unternehmen (Studienrichtung Systemintegration),
  • Fähigkeit zur Analyse informationstechnischer und softwaretechnischer Aufgabenstellungen (Anforderungsanalyse) und zur Analyse des Ist-Zustandes von Software- bzw. IT-Systemen,
  • Durchführung eigenständiger Recherchen zur Informationsbeschaffung in anstehenden Informatik-Projekten und zur kontinuierlichen Vertiefung und Erweiterung des eigenen fachlichen Knowhows,
  • Kompetenz bei der Auswahl sowie Anwendung von Methoden und Werkzeugen bei der Vorbereitung und Durchführung von Informatik-Projekten,
  • Angemessene Kommunikation mit Fachkollegen und Vorgesetzten sowie Zusammenarbeit mit IT-Fremden,
  • Techniken für das Arbeiten in Teams und für die selbstständige Durchführung von Aufgaben (Zeitmanagement, Fähigkeit zum Strukturieren von Arbeitspaketen, IT-Projektmanagement),
  • Wissen um Definitions- und Anwendungsgrenzen des im Studium erlangten Wissens sowie Fähigkeiten zur Reflexion des eigenen Handelns und Verhalten im Bereich der IT, insbesondere zu den dadurch ausgelösten Folgen außerhalb des unmittelbaren eigenen Wirkungsbereichs.

Berufsfelder

Das Tätigkeitsfeld von Absolvent*innen der Angewandten Informatik ist weit gefächert: von der Software- und Datenbankentwicklung, der Entwicklung von Webanwendungen und mobilen Applikationen, der Systemadministration, der Planung, Entwicklung und Implementierung komplexer IT-Systeme für Anwendungen im Industrieeinsatz bis hin zur Beratung von Unternehmen und Verwaltungen beim Einsatz von Hard- und Softwaresystemen.

Mögliche Einsatzgebiete sind:

  • IT/EDV in Wirtschaft und Verwaltung
  • Softwareentwicklung
  • Systemadministration
  • Forschung und Entwicklung
  • Unternehmensberatung

Module

Die Studieninhalte bestehen in den ersten drei Semestern im Wesentlichen aus den für ein Erreichen der Ausbildungsziele erforderlichen mathematischen und informationstechnischen Grundlagen. Im vierten bis achten Semester erfolgt dann eine Profilbildung über die Wahl einer der Studienrichtungen:

  • Anwendungsentwicklung
  • Künstliche Intelligenz
  • Systemintegration

Darüber hinaus müssen die Studierenden einen der Wahlpflichtblöcke: Betriebswirtschaftslehre, Recht oder Mediendesign belegen.

Daneben sind vom vierten bis achten Semester weiterführende Grundlagenfächer vorgesehen, die von Studierenden der jeweiligen Studienrichtungen belegt werden müssen. Außerdem ist im siebten und achten Semester jeweils ein Wahlpflichtfach aus dem Katalog Weitere Wahlpflichtfächer zu wählen.

Einen Überblick über die Struktur des Studiums können Sie dem Studienverlaufsplan entnehmen (s. Dokumente und Links).

1. Grundlagen- / Pflichtmodule

Pflichtmodule aller Studienrichtungen (Kernmodule):

  • Grundlagen der Programmierung
  • Mathematik für Informatiker 1
  • Studiertechniken und wissenschaftliches Schreiben
  • Algorithmen und Datenstrukturen
  • Imperative und Prozedurale Programmierung
  • Mathematik für Informatiker 2
  • Rhetorik und Präsentationstechniken
  • Datenbanken 1
  • Grundlagen der objektorientierten Programmierung
  • Rechnernetze 1
  • Rechnerarchitektur
  • Softwareengineering
  • Webentwicklung Frontend
  • Grundlagen Betriebssysteme
  • Graphen, Codes und Automaten
  • IT-Projektmanagement
  • Webentwicklung Backend
  • Konferenz-Seminar
  • Softwarequalität
  • Projekt
  • Bachelorseminar
  • Bachelorarbeit und Kolloquium

Pflichtmodule der Studienrichtung „Anwendungsentwicklung“ (4. - 8. Semester):

  • Datenbanken 2
  • Design Pattern in der OOP
  • Mobile Applikationen
  • Java Enterprise Edition
  • 3D-Grafikprogrammierung

Pflichtmodule der Studienrichtung „Künstliche Intelligenz“ (4. – 8. Semester):

  • Datenbanken 2
  • Skriptsprachen
  • Einführung Machine Learning
  • Deep Learning
  • Natural Language Processing

Pflichtmodule der Studienrichtung „Systemintegration“ (4. – 8. Semester):

  • Rechnernetze 2
  • Skriptsprachen
  • Unix-artige Betriebssysteme
  • Microsoft Betriebssysteme
  • Virtualisierung

2. Wahlpflichtblöcke (1 aus 3) im 3. – 5. Semester:

Wahlpflichtblock „Betriebswirtschaftslehre“:

  • Betriebswirtschaftslehre 1
  • Betriebswirtschaftslehre 2
  • Betriebswirtschaftslehre 3

Wahlpflichtblock „Recht“:

  • Datenschutz
  • IT-Recht
  • Big Data, Cloud- und KI-Recht

Wahlpflichtblock „Mediendesign“:

  • Grundlagen des Grafikdesigns
  • Social Media
  • Mediendesign

3. Weitere Wahlpflichtfächer (jeweils 1 Modul im 7. und 8. Semester)

  • Theoretische Informatik
  • Programmiersysteme
  • Datenbanksysteme
  • Spezielle Gebiete Softwareengineering
  • Grafische Datenverarbeitung
  • Verteilte Systeme und Betriebssysteme
  • Betriebswirtschaft
  • Recht und Datenschutz
  • Gesellschaftliche Themen
  • Anwendungsgebiete der Informatik
  • Internet der Dinge
  • Algorithmen
  • Vorgehensmodelle / Projektmanagement
  • Datenanalyse
  • Künstliche Intelligenz
  • Quantencomputing

Näheres zu den einzelnen Modulen können Sie dem Modulhandbuch entnehmen (s. Dokumente und Links).

Studienaufbau

Studienbeginn: zum Wintersemester

Studiendauer: Regelstudienzeit: einschließlich Bachelorarbeit – 9 Semester (4 ½ Jahre)

ECTS-Punkte und Workload: Die Studiendauer entspricht einem Workload von 4500 Arbeitsstunden, wofür insgesamt 180 ECTS-Punkte vergeben werden.

Abschluss: „Bachelor of Science (B.Sc.)“


Module

In höheren Semestern können die Lerninhalte durch die Wahl der Studienrichtung, von sogenannten Wahlpflichtblöcken und Wahlpflichtfächern an die individuellen Interessenschwerpunkte angepasst werden. Die Aufteilung der Module auf die Semester stellt eine sinnvolle Abfolge der fachlich zu vermittelnden Kompetenzen dar.

Selbststudium/Lerneinheiten

Zu Beginn des Semesters erhalten die Studierenden das Lernmaterial für das gesamte Semester. Diese sogenannten Lerneinheiten werden von den Studierenden im Selbststudium bearbeitet. Der durchschnittliche Zeitaufwand beträgt ca.15 Stunden pro Woche.

Präsenzveranstaltungen

Diese finden in der Regel jeden zweiten Samstag von Ende September bis Anfang Februar bzw. von Anfang März bis Mitte Juli an der Hochschule statt (durchschnittlicher Zeitaufwand pro Woche: ca. 5 Stunden). Die Teilnahme an den Präsenzveranstaltungen ist zum Teil verpflichtend oder wird zumindest dringend empfohlen.

Praktika 

Im Rahmen der Laborpraktika ist unter anderem eine schriftliche Ausarbeitung gefordert. Darüber hinaus sind Kurzreferate über den Inhalt bzw. die Durchführung Bestandteil der Praktika.

Prüfungen

Als Prüfungsformen sind Klausuren, mündliche Prüfungen und schriftliche Ausarbeitungen vorgesehen. Der Studienabschluss beinhaltet neben der schriftlichen Abschlussarbeit ein Kolloquium zur Abschlussarbeit, bei dem der Studierende in einem Vortrag mit Diskussion die wesentlichen Elemente seiner Arbeit vertreten muss. Näheres regelt die Prüfungsordnung (s.Dokumente und Links).

Zulassungsvoraussetzungen

Zulassungsvoraussetzung für das Verbundstudium Angewandte Informatik (B.Sc.) ist in der Regel die Fachhochschulreife.

Für folgende Bewerbergruppen ist es auch möglich, ein Studium ohne Fachhochschulreife aufzunehmen:

  • Meister*innen und vergleichbar Qualifizierte (z.B. Techniker*innen, Absolvent*innen zweijähriger Fachschulausbildungen, IHK-Fachwirt*innen oder IHK-Fachkaufmann/frau) können sich ohne Zugangsprüfung um einen Studienplatz bewerben.
  • Fachtreue Bewerber*innen mit einer mind. zweijährigen Berufsausbildung und einer mind. dreijährigen Tätigkeit im erlernten Beruf können sich auf Grund einer fachlich entsprechenden Berufsausbildung und beruflichen Tätigkeit ohne Zugangsprüfung in fachlich entsprechenden Studiengängen bewerben.
  • Sonstige beruflich Qualifizierte mit einer mind. zweijährigen Berufsausbildung und einer mind. dreijährigen Berufspraxis auch außerhalb des Ausbildungsberufs oder alternativ Erziehungs- oder Pflegetätigkeit, bei denen keine fachliche Entsprechung zwischen Berufsausbildung, Berufsausübung und Studiengang besteht, können über eine Zugangsprüfung oder ein Probestudium zugelassen werden.

In zulassungsbeschränkten Verbundstudiengängen (Auswahlverfahren) stehen für Meister*innen, vergleichbar Qualifizierte und fachtreue Bewerber*innen 2 bis 4% der Studienplätze zur Verfügung.

Um die Bewerbungsfristen und Modalitäten für die Zugangsprüfung und das Probestudium rechtzeitig zu erfahren, sollten Sie bei Interesse frühzeitig mit dem Studierendenservice der Fachhochschule Südwestfalen in Kontakt treten.


Bewerbung

Bewerbungen sind direkt an die Fachhochschule Südwestfalen zu richten. Die Bewerbungsfrist endet in der Regel am 15.7. des Jahres. Bezüglich einer Verlängerung der Bewerbungsfristen halten Sie sich bitte unbedingt auf dem Laufenden! Näheres zur Bewerbung erfahren Sie bei der Studienberatung des IfV NRW und beim Studierendenservice der Fachhochschule Südwestfalen.


Beiträge und Gebühren

Es fallen die üblichen Immatrikulations- und Rückmeldegebühren der Fachhochschule Südwestfalen an. Den aktuellen Stand erfahren Sie hier. Zzgl. ist eine Materialbezugsgebühr von 93,34 € pro Semester zu entrichten. (Stand: November 2023)