Technik- und Unter­nehmens­manage­ment (M.Eng.)

Die Leitidee des berufsbegleitenden und weiterbildenden Masterverbundstudiengangs Technik- und Unternehmensmanagement an der FH Südwestfalen am Standort Soest besteht darin, Ingenieur*innen sowie Studierende mit einschlägigen Bachelor-Abschlüssen mit fachübergreifendem technischen Fachwissen und ergänzenden betriebswirtschaftlichen Kenntnissen auszubilden. Sie haben damit einen stärker technisch orientierten Fokus. In der beruflichen Praxis bilden diese Management-Qualifikationen eine Brücke zwischen den technischen und betriebswirtschaftlichen Bereichen eines Unternehmens.

Im Folgenden finden Sie alle wichtigen Informationen zum Studiengang im Überblick. Nutzen Sie die Möglichkeit der intensiven Beratung zum Konzept des Verbundstudiums. Insbesondere empfehlen wir die Teilnahme an den Informationsveranstaltungen zur Unterstützung Ihrer bewussten Entscheidung für das Verbundstudium.

Zielgruppe

Ziel des Masterverbundstudienganges ist es, Bachelorabsolvent*innen mit fächerübergreifendem technischen Fachwissen und ergänzenden betriebswirtschaftlichen Kenntnissen auszubilden, um Führungspositionen im technisch orientierten Bereich (z. B. Produktionsleitung, Logistikleitung, Entwicklungsleitung, Technische Leitung im Mittelstand) zu übernehmen.


Qualifikationsziele

Es wird vor allem in den Handlungsfeldern Technik und Unternehmen gelehrt, welches durch das Handlungsfeld Prozess abgerundet wird. Im Mittelpunkt steht dabei der gesamte Produktlebenszyklus von der Produktidee über die Entwicklung bis zur Produktion in Serie sowie der anschließenden Außerdienststellung (i.W.S. Recycling).

Der Masterverbundstudiengang knüpft dabei an den ersten berufsqualifizierenden Bachelorabschluss in einem technisch orientierten Bereich sowie an die ersten Jahre der Berufstätigkeit an. Dazu werden vorhandene und vorausgesetzte Grundlagen zunächst aufgefrischt, inhaltlich oder praktisch vertieft und durch neues Wissen und Handlungsempfehlungen abgerundet bzw. ergänzt. 

Absolvent*innen des Masterverbundstudiengangs verfügen neben einer technisch tiefer gehenden fachlichen Qualifikation vor allem über einen analytisch geschärften Blick für die Gesamtproduktivität und -qualität eines Unternehmens mit ihren oft vielfältigen Produktvarianten und Prozessen, eingebunden in eine definierte Wertschöpfungskette. Neben dem technischen System kennen sie die Bedeutung der Infrastruktur (z.B. Personalmanagement, Methoden) und Kultur (z.B. Führungsverhalten, Verbesserungskultur) des Unternehmens.


Berufsfelder

Absolvent*innen des neuen Masterverbundstudiengangs Technik- und Unternehmensmanagement können beispielsweise in folgenden höherwertigen Aufgabengebieten eingesetzt werden: 

  • Industrielle Produktion: Leitung der Logistik in einem mittelständischen Fertigungsunternehmen (Beschaffungslogistik, Produktionslogistik und Vertriebslogistik), Leitung des Produktionsbereiches eines mittelständischen Fertigungsunternehmens - hierzu gehört die Termin- und Kapazitätsplanung und -steuerung, Controlling und Qualitätssicherung.
  • Automotive: managen der gesamten Zulieferkette (Supply Chain Management), verantwortliche Durchführung von Testprogrammen, Prototypenentwicklung, Teamleiter in der Fahrzeugentwicklung, Gruppenleiter Produktmanagement bei einem Zulieferer. 
  • Produktentwicklung: Leiter der Konstruktion im Mittelstand, Projektleiter für Großprojekte, Gruppenleiter im Großunternehmen.

Mit diesem Hintergrundwissen in Kombination mit der beruflichen Eigenerfahrung ist der Weg hin zu einer Promotion, beispielsweise durch eine industrienahe Entwicklungsarbeit in Kooperation mit einem Forschungsinstitut, ermöglicht.

Studieninhalte

Der berufsbegleitende und weiterbildende Masterverbundstudiengang „Technik- und Unternehmensmanagement“ basiert auf den drei Säulen bzw. Modulblöcken:

  • Technikorientierung,
  • Prozessorientierung und
  • Unternehmensorientierung.

Diese nachfolgende Abbildung zeigt das Dreisäulenkonzept. Fundament bildet die technische Ausbildung an einer Hochschule sowie die bereits vorhandenen praktischen Erfahrungen aus erster Berufstätigkeit. Aufbauend auf dieser Basisqualifikation baut dann der vier- bzw. fünfsemestrige Masterverbundstudiengang auf.

Modulblock A:

Die erste Säule bildet die Technikorientierung. Die Studierenden haben die Möglichkeit im zweiten und dritten Semester wahlweise aus einem Angebot von vier Modulen zwei zu wählen. Allen technischen Fächern ist der ergänzende und generalisierende Charakter gemeinsam. Basis bilden die absolvierten Grundlagenfächer aus dem Bachelorstudiengang. Produkte werden nicht nur funktional konstruiert, sondern werden z.B. in Bezug auf Kosten, Sicherheit, Produktschutz oder in Bezug auf Kreativität der Lösungsfindung besonders beleuchtet.

Modulblock B

Die zweite Säule des Masterverbundstudienganges stellt die Prozessorientierung dar. Die Studierenden lernen ein Produktionsunternehmen bzw. Produktionsnetzwerk mit all seinen vielfältigen Prozessen kennen, von der Produktidee bis zur Serienausführung eingebunden in eine lange Wertschöpfungskette über mehrere Unternehmen. Wichtige Inhalte sind das Erlernen von Methoden und Werkzeugen beispielsweise zum Managen von globalen Projekten mit mehreren Partnern, finden von Entscheidungen im Team, Steigerung der Produktivität bei gleichzeitiger Steigerung der Qualität im Unternehmen, aber auch im Unternehmensnetzwerk sowie Gestaltung und Verbesserung von (Geschäfts-)Prozessen sowie der dazugehörigen Organisation und Kultur des Unternehmens. Das Wahlfach Product Life Cycle Management ergänzt die Säule Prozessorientierung durch die ganzheitliche Sichtweise von der Entwicklung des Produktes bis hin zum Recycling.

Modulblock C

Die Unternehmensorientierung rundet das Angebot des Masterverbundstudiums ab und bildet die dritte Säule. Durch die Vertiefung der betriebswirtschaftlichen Fächer wird die operative Führung des (Technologie-) Unternehmens durch Zahlen, Fakten und Ziele (z.B. Wahlfach und Planspiel General Management) beigebracht. Durch die Schnelligkeit der Märkte und den hohen Wettbewerbsdruck wird diese eher kurzfristige/mittelfristige Führung des Unternehmens heute zunehmend durch die strategische und langfristig/mittelfristig orientierte Unternehmensführung ergänzt. Um die gesetzten Ziele durch eine moderne Unternehmensführung zu erreichen, ist aber speziell das Thema Organisation und Führung heute von besonderer Bedeutung. Die richtige Organisation mit motivierten Mitarbeiter*innen ist für ein weltweites Unternehmen, das Bestandteil in einem Produktionsnetzwerk ist, erfolgsentscheidend. Durch das Fach Vertrags- und Personalrecht und das Wahlfach Schlüsselkompetenzen für Führungskräfte wird diesem Rechnung getragen.

Durch diese parallel behandelten Säulen wird den Studierenden ein integrierendes Verständnis über das komplexe Gesamtsystem eines technologischen Unternehmens, bestehend aus den Subsystemen: technische Systeme, Management Infrastruktur sowie der Kultur eines Unternehmen vermittelt. Eine vereinfachte Zuordnung einer Säule zu lediglich einem oder zwei der genannten Gebieten ist nicht zielführend.

Studienaufbau

Studienbeginn: zum Wintersemester

Studiendauer: Der Masterverbundstudiengang „Technik- und Unternehmensmanagement“ wird in zwei Varianten angeboten: Eine mit einer Regelstudienzeit von vier Semestern und einem Umfang von 90 ECTS (Variante 1) sowie eine weitere mit einer Regelstudienzeit von fünf Semestern und einem Umfang von 120 ECTS (Variante 2).

Abschluss: Master of Engineering (M.Eng.)


Module

Das Studienjahr teilt sich in zwei Semester. Pro Semester sind vier Module zu absolvieren. In höheren Semestern kommen sogenannte Wahlpflichtfächer hinzu. Wahlpflichtmodule werden aus einem Katalog gewählt. Darüber hinaus kann aus dem Bereich Technikorientierung aus zwei Fächern eines gewählt werden (sog. 1 aus 2). Technikfächer, die nicht als Pflichtfach gewählt worden sind, können darüber hinaus auch als Wahlpflichtmodul gewählt werden und ergänzen somit den Wahlpflicht-Katalog.  Die Aufteilung der Module auf die Semester stellt eine sinnvolle Abfolge der fachlich zu vermittelnden Kompetenzen dar.

Selbststudium/Lerneinheiten

Zu Beginn des Semesters erhalten die Studierenden das Lernmaterial für das gesamte Semester. Diese sogenannten Lerneinheiten werden von den Studierenden im Selbststudium bearbeitet. Der durchschnittliche Zeitaufwand beträgt ca.15 Stunden pro Woche. Die Studieninhalte werden zu ca. 70% über Selbststudienmaterialien (Lerneinheiten) vermittelt, ca. 30% über Präsenzveranstaltungen.

Präsenzveranstaltungen

In Präsenzveranstaltungen werden die durch die Lerneinheiten vermittelten Kenntnisse durch Übungen, Praktika und seminaristischen Unterricht vertieft. Die Präsenzveranstaltungen finden von Mitte September bis Anfang Februar bzw. von Mitte März bis Mitte Juli alle 2 Wochen von Freitagmittag und bis Samstagabend an der Fachhochschule Soest statt (durchschnittlicher Zeitaufwand pro Präsenzwochenende: ca. 16 Stunden). Ergänzt wird dieser 14-tägliche Unterricht durch eine einwöchige Blockveranstaltung am Anfang des Semesters. Die einwöchige Blockveranstaltung am Anfang eines jeden Semesters ist wesentlich für die zeitliche und fachliche Studierbarkeit von vier Modulen pro Fachsemester. Die Teilnahme an den Präsenzveranstaltungen ist in der Regel Pflicht oder wird zumindest dringend empfohlen.

Praxisprojekt im Ausland (5-semestrige Variante) 

Eine internationale Ausrichtung des Masterverbundstudienganges Maschinenbau ist in der Einführungsphase für beide Varianten nicht verpflichtend vorgesehen. Jedoch kann das Praxisprojekt in der 5-semestrigen Variante in enger Abstimmung mit dem Unternehmen durch eine abgeschlossene Projektaufnahme z.B. in einem Tochterunternehmen im Ausland hierfür sinnvoll genutzt werden.

Das Praxisprojekt soll die Studierenden unmittelbar an die berufliche Tätigkeit einer Ingenieurin oder eines Ingenieurs durch konkrete Aufgabenstellung und praktische, ingenieurnahe Mitarbeit in Unternehmen oder anderen Einrichtungen der Berufspraxis heranführen. Das Praxisprojekt ist hochschulgelenkt und in das Studium integriert. Es dauert in der Regel 22 Wochen.

Prüfungen

Als Prüfungsformen sind Klausuren, mündliche Prüfungen, schriftliche Ausarbeitungen und Präsentationen vorgesehen. Die Prüfungen werden jeweils am Ende bzw. Anfang des Semesters in einem sogenannten Prüfungszeitraum angeboten. Durch die Teilung der zu schreibenden Prüfungen soll der jeweilige Lernaufwand besser verteilt werden. Der Studienabschluss beinhaltet neben der schriftlichen Masterabschlussarbeit ein Kolloquium zur Abschlussarbeit, bei dem die Studierenden in einem Vortrag mit Diskussion die wesentlichen Elemente seiner Arbeit vertreten müssen. Näheres regelt die Prüfungsordnung (s. Dokumente und Links).

Zulassungsvoraussetzungen 

  • Das Studium mit der viersemestrigen Regelstudienzeit kann begonnen werden, wenn ein Bachelorstudiengang im Umfang von mindestens 210 ECTS-Punkten oder ein Diplomstudiengang in einem maschinenbaulich orientierten Studiengang mit einer Gesamtnote von mindestens 3,0 und einer Bachelorarbeit mit einer besseren Note als 2,3 erfolgreich abgeschlossen wurde und der Nachweis qualifizierter berufspraktischer Erfahrungen nach dem berufsqualifizierenden Studium von 12 Monaten geführt wurde.
  • Das Studium mit der fünfsemestrigen Regelstudienzeit kann begonnen werden, wenn ein Bachelorstudiengang im Umfang von mindestens 180 ECTS-Punkten in einem maschinenbaulich orientierten Studiengang mit einer Gesamtnote von mindestens 3,0 und einer Bachelorarbeit mit einer besseren Note als 2,3 erfolgreich abgeschlossen und der Nachweis qualifizierter berufspraktischer Erfahrungen nach dem berufsqualifizierenden Studium von 12 Monaten geführt wurde.

Bewerbung

Es werden 24 Studienplätze nach zeitlichem Eingang der Onlinebewerbung vergeben. Bewerbungen sind direkt an die Fachhochschule Südwestfalen zu richten. Die Bewerbungsfrist endet in der Regel am 15.7. des Jahres. Bezüglich einer Verlängerung der Bewerbungsfristen halten Sie sich bitte unbedingt auf dem Laufenden! Näheres zur Bewerbung erfahren Sie bei der Studienberatung des IfV NRW und beim Studierendenservice der Fachhochschule Südwestfalen.


Beiträge und Gebühren

Derzeit belaufen sich die Weiterbildungsgebühren auf 1.950 € pro Semester (Stand: November 2023).