Wochenplan, Tagesplan, To-Do-Listen anlegen
- Welche Zeiten sind nicht durch feststehende Termine verplant?
- Welche konkreten Lern- und Arbeitsaufgaben wollen Sie in der verfügbaren Zeit bewältigen?
Gehen Sie ausgehend von Ihrem Masterplan in die konkrete Detailplanung und Umsetzung. Hier sollten Sie Ihren Masterplan auf konkrete Wochenpläne, Tagepläne und To-Do-Listen herunterbrechen und Einzelschritte konkretisieren.
Wochenplan erstellen
Beginnen Sie zunächst mit einem Wochenplan. Berücksichtigen Sie anhand Ihres Beobachtungsprotokolls (s.o.), welche Zeit Ihnen nicht zum Lernen zur Verfügung steht, sodass Sie feste Zeitfenster in der Woche für ihr Lernen einplanen können. Reservieren Sie diese Zeitfenster ausschließlich für das Lernen!
Planen Sie für jedes Modul einen festen Tag und einen angemessenen Zeitrahmen ein, in dem Sie sich ausschließlich mit den Lern- und Arbeitsaufgaben dieses einen Moduls beschäftigen. Berücksichtigen Sie dabei insbesondere die zu bewältigende Lernmenge! In der Regel teilen Ihnen Ihre Lehrenden regelmäßig mit, welche Kapitel der Lerneinheiten und welche Übungsaufgaben bis zur nächsten Präsenzveranstaltung durchgearbeitet werden sollen. Schauen Sie also auch regelmäßig in Ihre Mitschriften aus den Präsenzveranstaltungen sowie in Ihre Lern- und Arbeitsplattform (Ilias oder Moodle), ob dort relevante Unterlagen und Aufgaben Ihrer Lehrenden hinterlegt wurden.
Planen Sie möglichst an einem Sonntag – vielleicht, wenn abends etwas Ruhe einkehrt – die anstehende Woche. Nehmen Sie sich regelmäßig – möglichst am Abend – 5 bis 10 Minuten Zeit, um Ihre Lernplanung zu überarbeiten und offene Posten auf die folgenden Tage zu verteilen. Richten Sie sich nach Möglichkeit immer so ein, dass es immer dieselbe Zeit ist. So wird die Maßnahme zur Routine und fester Bestandteil Ihrer Strukturierung. Nach einigen Tagen hartnäckiger Erprobung wird sich der Vorgang dann mehr und mehr automatisieren.
Richten Sie sich beim Erstellen eines Wochenplans (dasselbe gilt für Tagesprotokolle) immer Zeitpuffer ein, um flexibel zu bleiben. Sonst führt der Aufbau von Struktur zu mehr Durcheinander als zu dem gewünschten Durchblick. Niemandem gelingt es, alles perfekt zu planen und den entsprechenden Verlauf zu garantieren. Wie langweilig wäre das – und wie unnatürlich. Sehen Sie Ihren Plan als Orientierungsstütze und Mittel, Ursachen von Fehlplanung zu verstehen, um die Umstände zu optimieren. Also: Lassen Sie sich von anfänglichen Überwindungsschwächen und Vermeidungsstrategien nicht einschüchtern, sondern BLEIBEN SIE DRAN!
Die Zeit, die Sie für Planung Ihres persönlichen Zeitmanagements aufwenden, zahlt sich langfristig in Form von Zeitgewinn aus.
Machen Sie sich zu Beginn jeden Lerntages einen kurzen, konkreten Tagesplan und vergessen Sie nicht Zeiten für Pausen einzubauen. Eine Faustregel besagt zwar, dass man lediglich 60% seiner Zeit im Vorfeld fest verplanen sollte, jedoch ist es zunächst einmal wichtig, dass Sie überhaupt Pläne machen! Falls Sie feststellen, dass Sie den Tag zu vollgestopft haben und es eigentlich nicht realistisch ist, dass Sie alle Vorhaben auch bewältigen können, dann ist es dann allemal besser, einen Tagesplan noch einmal komplett umzuschmeißen als erst gar keinen Plan zu haben!
Wenn Sie Ihren Lerntag mit einem Plan beginnen, stimmen Sie sich innerlich auf das Lernen ein und bereiten den Grund vor, indem Sie sich vergegenwärtigen, was heute alles ansteht. Damit sind Sie schon ins Thema eingestimmt und vermeiden die Anfangshemmung. Weiterhin können Sie am Ende des Lerntages auch genau nachvollziehen, was Sie geschafft haben, sodass Sie für den nächsten Tag Ihre Planung besser optimieren können.
Eine gute Vorbereitung und strukturierte Planung muss nicht immer auf die Minute genau geplant sein und viel Zeit in Anspruch nehmen. Oftmals reichen sogenannte To-Do-Listen, um die Lernwoche oder den Lerntag zu strukturieren.
Das kleine Erfolgserlebnis beim Durchstreichen aller erfolgreich bearbeiteter to-dos ist dabei auch nicht zu unterschätzen und gibt einen zusätzlichen Energieschub und Motivationskick.
Eine hilfreiche Methode zur Umsetzung des täglichen Lernplans ist die Pomodoro-Technik (Cirillo 2013) des Lernens in Intervallen. Sie wurde in den 1980er Jahren vom Italiener Francesco Cirillo entwickelt und dient dazu, das eigene Lernverhalten und vor allem die Pausen zu strukturieren. Sie ist insbesondere nützlich, um einen Anfang zu machen und „in den Tritt“ zu kommen, und hilft, sein Arbeitspensum auf Dauer besser einschätzen zu können. Der Name pomodoro stammt von einem Küchenwecker, der wie eine Tomate aussieht, den Cirillo bei seinen ersten Versuchen benutzte.
Wenn Sie diese Methode konsequent anwenden, werden Sie feststellen, dass Sie die Zeit für einzelne Aufgaben immer besser einschätzen können. Zugleich trainieren Sie Ihre Fähigkeit, konzentriert über einen längeren Zeitraum zu lernen.
Praktische Tipps:
Wenn während eines Pomodoro Gedanken oder Aufgaben aufkommen, die Sie ablenken, notieren Sie sie, um sie später anzugehen.
Die Technik lässt sich flexibel anpassen, etwa durch längere Arbeitsintervalle oder kürzere Pausen, wenn Sie mit leicht abgewandelten Zeitintervallen (z.B. 50 Minuten Arbeit und 10 Minuten Pause) besser zurechtkommen.
Konzentrieren Sie sich während eines Pomodoro nur auf eine Aufgabe, um die Effizienz zu maximieren und vermeiden Sie Multitasking.
