Wir lernen leichter, wenn wir interessiert, engagiert und motiviert bei der Sache sind. Unser Gehirn ist dann nachweislich aktiver, aufmerksamer und aufnahmefähiger!

Wenn Sie gut vorbereitet in die Präsenzveranstaltung gehen, d.h. wenn Sie wissen, worum es geht, und Sie sich konkrete Fragen oder Beispiele notiert haben, dann haben Sie genügend Energie, um auch mit Spaß und Freude an der Veranstaltung teilzunehmen und „am Ball“ zu bleiben.

Mangelnde Vorbereitung führt zu nachlassender Konzentration, Unaufmerksamkeit und nachlassendem Interesse, schließlich versteht man am Ende gar nichts mehr. Diesen Kreislauf zu durchbrechen bzw. gar nicht erst aufkommen zu lassen ist die große Herausforderung aktiven Lernens.

Aktives Lernen beginnt schon bei der gezielten Vorbereitung einer Lehrveranstaltung und setzt sich dort durch aktives Zuhören fort!

Um auch in der Lehrveranstaltung eine motivierte Haltung beizubehalten sollten Sie ihr durch aktives Zuhören folgen. Aktives Zuhören setzt eine interessierte, aufmerksame und mitdenkende Haltung voraus. Nur so wird es Ihnen gelingen, neue Informationen mit Ihrem bereits vorhandenen Wissen zu verbinden. Zu einer Haltung aktiven Zuhörens gehört insbesondere, der Lernveranstaltung struktursuchend zu folgen (roter Faden), den Lernstoff kritische zu hinterfragen und sich praktische Anwendungsfälle zu überlegen. So trainieren Sie auf Dauer auch Ihre Fähigkeit, Wesentliches von Unwesentlichem unterscheiden zu können (vgl. Stickel-Wolf 2013, S.63) 

Hören Sie bewusst, struktursuchend und nachfragend zu!

Aktives Zuhören muss eingeübt werden, indem Sie sich z.B. durch Fragen, Beispiele oder Vergleiche in die Lehrveranstaltung einbringen. Getreu dem Motto „Es gibt keine dummen Fragen, sondern nur dumme Antworten!“, sollten Sie den Mut dafür unbedingt aufbringen. Je mehr Sie dies tun und je häufiger Sie sich einbringen, wird es Ihnen auch immer leichter fallen, die Lerninhalte in Ihren eigenen Worten auszudrücken oder gezielt fachliche Fragen zu stellen. Auf diese Weise erlernen Sie sukzessive den fachlichen und wissenschaftlichen Diskurs.

Bringen Sie Ihre beruflichen Erfahrungen und Ihr Wissen aktiv in die Präsenzen ein!

Gerade im berufsbegleitenden Studium sollten Sie Ihr berufliches Erfahrungewissen als wichtige Ressource nutzen und einsetzen. Sicherlich können Sie nicht in jedem Modul Ihres Studiengangs bereits mit praktischem Vorwissen die Präsenzen bereichern, doch nutzen Sie die Chance, in denjenigen Module, wo Sie bereits über einen breiten Erfahrungsschatz aus dem Berufsalltag verfügen. Das erleichtert Ihnen nicht nur die Verknüpfung von wissenschaftlicher Theorie und Praxis, sondern kommt auch Ihren Mitstudierenden zugute! Dafür profitieren Sie dann in anderen Modulen von dem Vorwissen und der Erfahrung anderer. Eine gelungene Win-Win-Situation!

Es wird Ihnen auch einen zusätzlichen Motivationsschub geben, wenn Sie feststellen, wie viel Sie bereits an Fachwissen erworben haben und Sie aktiv mitdiskutieren können. Neues, vertiefendes Wissen und die Aneignung der wissenschaftlichen Grundlagen werden Ihnen somit viel leichter fallen, wenn Sie sich aktiv einbringen.

Außerdem werden Sie feststellen, dass die Zeit an Präsenzsamstagen nahezu verfliegt. Sie können dabei schon einen beträchtlichen Teil des Lernens erledigen, indem Sie durch Problematisieren tiefer in die Inhalte eindringen und durch die „richtigen Fragen“ unmittelbar überprüfen, ob Sie das zuvor im Selbststudium erworbene Wissen auch wirklich verstanden haben. Sie knüpfen durch die rege Teilnahme und Auseinandersetzung bereits ein Wissensnetz, in das Sie später bei der Prüfungsvorbereitung umso rascher die wichtigsten Lerninhalte „einhängen“ können, ohne noch einmal ganz von vorn beginnen zu müssen.