Das Lernen in Gruppen bietet viele Vorteile, die Ihren Lernprozess bereichern und Sie in Ihrer Entwicklung vorwärtsbringen können (vgl. Heister et al 2007, S.77ff.).

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Ein ganz praktischer Vorteil von Lerngruppen ist zunächst einmal, dass man z.B. bei Schwierigkeiten oder Fragen, die zwischen den Präsenzen auftauchen, feste Ansprechpartner*innen hat. So haben Sie z.B. die Möglichkeit Informationen auszutauschen, fehlende Informationen zu ergänzen, Mitschriften miteinander abzugleichen, Gedanken und Erfahrungen auszutauschen und vieles mehr.

Durch gemeinsame Lernziele und gezielte Absprachen wird das Abarbeiten von Aufgaben und Lernzielen verbindlicher und von der Gruppe kontrollierbar. Die Wahrscheinlichkeit, dass man seine Aufgaben dann auch tatsächlich erledigt, wächst dadurch erheblich! So können Sie Ihren „inneren Schweinehund“ besser in Schach halten und bekommen durch das Engagement Ihrer Mitstreiter*innen einen zusätzlichen Motivationsschub. Stellen Sie gemeinsame Verbindlichkeit auf der Basis einer wertschätzenden Lernatmosphäre her und verstehen Sie konstruktive Kritik als förderliche Unterstützung und nicht als Angriff auf die eigene Person. Denn…

Kritik ist die höchste Form der Wertschätzung!

Regelmäßige Treffen in einer Lerngruppe ermöglichen auch eine Arbeitsteilung, da die Vorbereitung verschiedener Themen untereinander aufgeteilt werden kann. Darüber hinaus geben Sie sich ein ständiges Feedback über den aktuellen Wissenstand der Einzelnen. Auch hier ist es selbstverständlich, die Stärken und Schwächen der einzelnen Mitglieder offen und respektvoll zu besprechen und sich gegenseitig zu fördern. Auf diese Weise werden Synergien gewinnbringend genutzt. So kann eine Lerngruppe Sie in schwierigen Zeiten motivieren, wenn es dem Einzelnen aus beruflichen oder familiären Gründen einmal nicht möglich sein sollte, mit vollem Einsatz zu studieren. 

Erklären Sie sich gegenseitig den Lernstoff und nutzen Sie dabei die Stärken der einzelnen Gruppenmitglieder. Damit simulieren und üben Sie zugleich eine Lehrsituation, in die Lerninhalte möglichst präzise und anschaulich mit geeigneten Beispielen in eigenen Worten vorgetragen werden. Versuchen Sie dabei, die Verständnishürden der anderen zu berücksichtigen und zu verstehen, um angemessene Hilfestellungen anbieten zu können. Beim Versuch anderen gezielt Lerninhalte zu vermitteln, schärfen und festigen Sie ganz nebenbei Ihr eigenes Wissen und Verständnis. Dies ist auch eine optimale Übung für Referate und Präsentationen oder die Beteiligung an Diskussionen in der Lehrveranstaltung. Unterstützen Sie sich also gegenseitig nach dem Motto:

Gemeinsam Stärken stärken und Schwächen schwächen!

Aktives Zuhören, Mitdiskutieren, Fragen stellen und anderen etwas erklären verbessern Ihren Lernerfolg, d.h. Ihre Verständnis- und Behaltensleistung, auch beim Gruppenlernen nachhaltig. In den Diskussionen Ihrer Lerngruppe erproben und schärfen Sie zusätzlich zu Ihrer aktiven Teilnahme an den Präsenzveranstaltungen Ihre Argumentationsfähigkeit und den selbstständigen Umgang mit den Fachinhalten. Sie bekommen durch die unterschiedlichen Betrachtungs- und Herangehensweisen Ihrer Kommiliton*innen neuen Input, was zu einem vertieften Verständnis des Lernstoffs und der Erweiterung Ihres Horizonts beiträgt. Dabei entwickeln Sie ganz nebenbei auch Ihre sozialen Kompetenzen weiter.

Lerngruppen im Verbundstudium dienen nicht zuletzt auch der gegenseitigen Motivation. Sie können sich wechselseitig aus Motivationstiefs herausholen, neue Wege aufzeigen und unterstützen. So entsteht eine win-win Situationen, wo jeder vom anderen profitieren kann.