Eine Person hält einen Vortrag. Hinter Ihr ist eine Präsentation zu sehen. Im Puplikum sitzt ein Studierender und schaut auf seine Mitschrift.

„Das Mitschreiben verbessert zudem das Verstehen und Behalten, indem der Zuhörer (…) zum Durcharbeiten und Wiederholen angehalten ist.“ (Stickel-Wolf 2013, S.70f.)
 

Empfehlenswert ist auch das Anfertigen von Mitschriften während der Präsenzveranstaltungen, da Verfasser der Lernbriefe und Dozenten des Moduls nicht immer identisch sind. Solche „Nebeninformationen“, wie Erläuterungen, Kommentare oder Beispiele der Lehrenden vertiefen und ergänzen den Lernstoff der Lerneinheiten und sind außerordentlich wichtig für eine gezielte Prüfungsvorbereitung.

Das Mitschreiben in einer Präsenzveranstaltung verbessert nebenbei auch Ihre Zuhörens-, Verstehens- und Behaltensleistung (vgl. Stickel-Wolf 2013, S.70f.). Zum einen wird durch Mitschreiben eine erhöhte Aufmerksamkeit beim Zuhören gefördert, und zum anderen wird das Gedächtnis entlastet, sodass man sich stärker auf das Verstehen der Inhalte konzentrieren kann. Zudem zwingt das Mitschreiben zur Selektion der wichtigsten Inhalte, d.h. zur Konzentration auf die Herausarbeitung der wesentlichen Struktur der Lerninhalte, sodass man einen besseren Überblick über das Ganze erhält.

Durch das Mitschreiben ist bei der Informationsaufnahme – neben dem Zuhören und Sehen – somit ein weiterer Aufnahmekanal beteiligt, der „zu einem umfangreicheren Verständnis und besseren Behalten des Lernstoffs“ (Stickel-Wolf 2013, S.71f.)  beiträgt.

Ein Studierender schaut auf ein Blatt Papier mit seinen Notizen. Daneben stehen die Begriffe Kernaussagen, Erläuterungen, Verweise, Kommentare und eigene Gedanken geschrieben.

Mitdenkendes Zuhören und Mitschreiben muss man üben!

Die Herausforderung beim Mitschreiben und parallelen Zuhören besteht nun darin, die wesentlichen Informationen auszuwählen, da man ja nicht alles Gesprochene mitschreiben kann. Dies wäre ja dann eine rein mechanische Niederschrift des Gehörten. Bei der Mitschrift einer Lehrveranstaltung geht es hingegen um ein mitdenkendes Notieren der wesentlichen Kernaussagen, Erläuterungen, Verweise und Kommentare sowie Ihrer eigenen Gedanken, die Ihr Verständnis des Lernstoffs vertiefen. Idealerweise legen Sie Ihre Notizen so an, dass Sie den Verlauf und die Diskussion in der Lehrveranstaltung auch später noch rekonstruieren können!

Sicherlich erfordert es einige Übung und Konzentration, um aktives Zuhören, Mitdenken und Mitschreiben flüssig zu koordinieren. Mit der Zeit werden Sie aber feststellen, dass Ihnen diese Art von Multitasking in Fleisch und Blut übergeht und zur Gewohnheit wird. Je interessierter Sie bei der Sache sind, desto leichter wird es Ihnen fallen. Damit Ihnen dies auch gut gelingt, gehen Sie am besten folgendermaßen vor:

 

Textversion

  • Schreiben Sie nur stichwortartig mit!
  • Legen Sie Ihre Mitschriften möglichst strukturiert und übersichtlich an, indem Sie sie hierarchisch gliedern oder mithilfe von Mindmaps aufbauen!
  • Lassen Sie genügend Platz für Randbemerkungen und spätere Ergänzungen!
  • Versuchen Sie die Struktur der Argumentation in der Lehrveranstaltung zu erfassen!
  • Konzentrieren Sie sich dabei auf die wesentlichen Kernaussagen, Erläuterungen, Verweise und Kommentare, die Ihr Verständnis der Lerneinheit ergänzen und bereichern
  • Verzichten Sie auf das Mitschreiben von Inhalten, die Sie bereits bei Ihrer Vorbereitung der Lehrveranstaltung anhand der Lerneinheiten aufbereitet haben!
  • Notieren Sie auch Ihre eigenen Gedanken, Ideen und Erkenntnisse!

Gute Mitschriften der Präsenzveranstaltungen sind ideale Ergänzungen zu Ihren Lerneinheiten und persönlichen Lernskripten!

Ein Tablet und ein Kugelschreiber liegen auf einer aufgeschlagenen Lerneinheit. Auf dem Tablet ist eine ebenfalls eine Lerneinheit zu sehen.